Montag, 29. August 2011
No cougar at all
callibia, 04:39h
Nach sechs Wochen auf und ab mit einem Mann, der sieben Jahre jünger ist als ich, ziehe ich das Fazit: Das ist nichts für mich.
Dabei fing es so nett an, mit Bewunderung und Verehrung und all den schönen Dingen, die Frauen jeden Alters schmeicheln. Es endete mit einem medikamentensüchtigen Egozentriker, der die einzige Lösung für Beziehungsprobleme in gewalttätigem Sex steigender Intensität sieht.
Fail.
Mal wieder.
Keine Lust mehr.
Künftig mehr arbeiten.
Fragwürdige Angebote lassen.
Man sollte nicht alles probieren. Nur das anfangen, woran man wirklich glauben kann. Und auch zu empfehlen: Den Menschen erstmal kennenlernen, bevor man beginnt, große Zukunftspläne zu schmieden. Das könnte Enttäuschungen ersparen.
Damit wäre dann auch klar, dass ich nicht zur Cougar geeignet bin. Noch nicht.
Dabei fing es so nett an, mit Bewunderung und Verehrung und all den schönen Dingen, die Frauen jeden Alters schmeicheln. Es endete mit einem medikamentensüchtigen Egozentriker, der die einzige Lösung für Beziehungsprobleme in gewalttätigem Sex steigender Intensität sieht.
Fail.
Mal wieder.
Keine Lust mehr.
Künftig mehr arbeiten.
Fragwürdige Angebote lassen.
Man sollte nicht alles probieren. Nur das anfangen, woran man wirklich glauben kann. Und auch zu empfehlen: Den Menschen erstmal kennenlernen, bevor man beginnt, große Zukunftspläne zu schmieden. Das könnte Enttäuschungen ersparen.
Damit wäre dann auch klar, dass ich nicht zur Cougar geeignet bin. Noch nicht.
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Dienstag, 21. Dezember 2010
And the Story ends...
callibia, 04:28h
Mein emotionaler Ausbruch erschien mir am nächsten Tag völlig daneben und maßlos übertrieben. Ich bereute bitterlich, was ich gesagt hatte, aber es war zu spät. Nun sah er sich plötzlich genötigt, unsere ganze Beziehung zu überdenken. Ich hätte ihn so sehr verletzt. Auf die Frage hin, womit, nannte er den folgenden Satz: "Es hätte ja auch sein können, dass Du eine Exfrau mit Kind hast, für die Du zahlen musst und dass daher Deine Schulden kommen."
Nun, tatsächlich hat er eine Exfreundin und ein Kind, von dem er dachte, es wäre seins, was sich aber vor zwei Jahren als Irrtum erwies. Darüber ist er anscheinend nicht hinweg gekommen. Heute dann fiel mir plötzlich unsere erste Unterhaltung ein, in der ich ihn gefragt hatte, wie es ihm gehe. Er erzählte mir, es gäbe Probleme mit der Familie. Seine Exfreundin habe ihn verlassen und er habe ihretwegen einen Haufen Schulden. Spätestens das hätte der Punkt sein müssen, wo ich mir gesagt haben sollte: Möge dieser Krug an mir vorübergehen. Aber zu dem Zeitpunkt dachte ich auch noch nicht daran, etwas mit ihm anzufangen. Warum fällt mir das erst heute wieder ein?
Wir haben telefoniert und er war sichtlich mit den Nerven am Ende. Er wüsste nicht, wie es weitergehen sollte, er wüsste gar nichts mehr und brauche Zeit nachzudenken. Da war mir klar, wie die Antwort ausfallen würde. Wir redeten am Abend noch einmal und als das Gespräch auf sein Ex-Kuckuckskind kam, begann er zu weinen.
"Hey, du kannst ein echtes Kind von mir haben. Du hast eine Frau, die mit dir eine Familie will und heulst um etwas, das immer eine Lüge gewesen ist und zudem schon seit zwei Jahren Geschichte."
Aber all das war es nicht. Es waren auch nicht die Fehler, die ich gemacht habe, jedenfalls nicht hauptsächlich.
Er steht einfach nicht auf mich. Ich weiß nicht, warum, er weiß nicht, warum, denn hübsch findet er mich. Abgesehen von C. hat mich nie ein Mann von der Bettkante gestoßen. Aber es stimmt einfach nicht so ganz. Er hat wohl gehofft, das möge noch kommen, aber dem war nicht so. Und so gern er mich mag, die große Liebe ist es nicht. Nicht soviel, wie es sein sollte. Ich habe das alles selbst erlebt und weiß, wie es ihm geht. Und daher weiß ich, dass es keinen Sinn hat, weiter zu machen, denn besser wird es nicht, im Gegenteil. Gestern "Täter", heute "Opfer". Das ist Karma, oder?
Nun, tatsächlich hat er eine Exfreundin und ein Kind, von dem er dachte, es wäre seins, was sich aber vor zwei Jahren als Irrtum erwies. Darüber ist er anscheinend nicht hinweg gekommen. Heute dann fiel mir plötzlich unsere erste Unterhaltung ein, in der ich ihn gefragt hatte, wie es ihm gehe. Er erzählte mir, es gäbe Probleme mit der Familie. Seine Exfreundin habe ihn verlassen und er habe ihretwegen einen Haufen Schulden. Spätestens das hätte der Punkt sein müssen, wo ich mir gesagt haben sollte: Möge dieser Krug an mir vorübergehen. Aber zu dem Zeitpunkt dachte ich auch noch nicht daran, etwas mit ihm anzufangen. Warum fällt mir das erst heute wieder ein?
Wir haben telefoniert und er war sichtlich mit den Nerven am Ende. Er wüsste nicht, wie es weitergehen sollte, er wüsste gar nichts mehr und brauche Zeit nachzudenken. Da war mir klar, wie die Antwort ausfallen würde. Wir redeten am Abend noch einmal und als das Gespräch auf sein Ex-Kuckuckskind kam, begann er zu weinen.
"Hey, du kannst ein echtes Kind von mir haben. Du hast eine Frau, die mit dir eine Familie will und heulst um etwas, das immer eine Lüge gewesen ist und zudem schon seit zwei Jahren Geschichte."
Aber all das war es nicht. Es waren auch nicht die Fehler, die ich gemacht habe, jedenfalls nicht hauptsächlich.
Er steht einfach nicht auf mich. Ich weiß nicht, warum, er weiß nicht, warum, denn hübsch findet er mich. Abgesehen von C. hat mich nie ein Mann von der Bettkante gestoßen. Aber es stimmt einfach nicht so ganz. Er hat wohl gehofft, das möge noch kommen, aber dem war nicht so. Und so gern er mich mag, die große Liebe ist es nicht. Nicht soviel, wie es sein sollte. Ich habe das alles selbst erlebt und weiß, wie es ihm geht. Und daher weiß ich, dass es keinen Sinn hat, weiter zu machen, denn besser wird es nicht, im Gegenteil. Gestern "Täter", heute "Opfer". Das ist Karma, oder?
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Donnerstag, 20. August 2009
callibia, 22:30h
Sechs Wochen ist es her und das Ego schmerzt noch immer. Hört das denn nie auf?
Außerdem ertappe ich mich immer wieder bei dem Gedanken, wie schön es doch wäre, jetzt hinfahren und bei ihm sein zu können. Gestern Abend bin ich so durch die Gegend gefahren und kam irgendwie ganz automatisch bei ihm um die Ecke vorbei, obwohl ich dort überhaupt nichts verloren habe. An der Einbiegung zu seiner Straße habe ich gewendet und bin zurückgefahren, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich mich schon beinahe wie eine Verrückte benehme. Für einen Moment habe ich überlegt, was wäre, wenn ich jetzt bei ihm vor der Haustür stünde. Aber das ist keine Option. Wer weiß, vielleicht dreht er mir den Hals um. Mut kann auch zu Dummheit werden.
Wahrscheinlich ist es nicht mal er, der mir fehlt. Es ist einfach das Gefühl, jemanden zu haben, diese eine spezielle Art von Beziehung. Und das fehlt mir sehr.
Außerdem ertappe ich mich immer wieder bei dem Gedanken, wie schön es doch wäre, jetzt hinfahren und bei ihm sein zu können. Gestern Abend bin ich so durch die Gegend gefahren und kam irgendwie ganz automatisch bei ihm um die Ecke vorbei, obwohl ich dort überhaupt nichts verloren habe. An der Einbiegung zu seiner Straße habe ich gewendet und bin zurückgefahren, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich mich schon beinahe wie eine Verrückte benehme. Für einen Moment habe ich überlegt, was wäre, wenn ich jetzt bei ihm vor der Haustür stünde. Aber das ist keine Option. Wer weiß, vielleicht dreht er mir den Hals um. Mut kann auch zu Dummheit werden.
Wahrscheinlich ist es nicht mal er, der mir fehlt. Es ist einfach das Gefühl, jemanden zu haben, diese eine spezielle Art von Beziehung. Und das fehlt mir sehr.
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Dienstag, 18. August 2009
Jungfräuliche Männer
callibia, 03:53h
"Der führt sich ja auf wie die Jungfrauen früher!", sagte meine Mutter, als ich ihr C.s Verhalten schilderte. Ich schätze, da hat sie recht.
F. war ohnehin schon immer überzeugt, dass C. mit seinen 26 Jahren noch Jungfrau bzw. Jungmann ist. Ich war mir nicht ganz so sicher. Sein Verhalten war immer etwas ambivalent. Von sich aus hat er nie den Bereich oberhalb der Gürtellinie verlassen. Das konnte stundenlang so gehen, was zwar sehr schön war, aber irgendwann wird man eben etwas ungeduldig. Sobald seine Hände dann die magische Grenze überschritten hatten, wurde er sehr zielstrebig und forsch. Es war irritierend.
Ich hatte einige Jungfrauen, grob über den Daumen gepeilt waren 70% der Männer, mit denen ich Sex hatte, vorher "unschuldig".
Das Problem ist: Je älter die Männer werden, desto schwieriger wird es, sie davon zu überzeugen, dass Sex im realen Leben nicht wie in Pornos funktioniert. Eigentlich ist man ja aufgeklärt. Man weiß, dass im Fernsehen nichts echt ist. Man weiß, dass der erschossene Mann ein Schauspieler ist, man weiß, dass die Schauspielerin ungeschminkt aussieht wie eine normale Frau. Man weiß, dass Filme und Fotos geschnitten, manipuliert, nachgebessert werden, dass die Akteure geschminkt, kaschiert, passend ausgeleuchtet und auf ihre Rolle getrimmt sind. Trotzdem passiert es auch dem gebildetsten Menschen, dass er sich dabei ertappt, wie er glaubt, seine Beziehung müsse wie das große Fernsehdrama laufen oder er hätte gerne solche Brüste, Bauchmuskeln, Beine usw. wie der/die Schauspieler/in xy.
Männer, die ohne "echte" Sexualität aufgewachsen sind, sondern alles, was sie wissen, aus Pornos beziehen, neigen beispielsweise dazu, das Emotionale vom Sex zu trennen. Beides zusammen geht nicht. Mein Exfreund D. hatte immense Probleme damit, wenn sich "die Gangart" änderte. Es gab entweder zärtlich oder schmutzig, beides zusammen war undenkbar und verwirrend für ihn. "Woher soll ich denn wissen, was Du willst?", fragte er immer, aber wenn ich es ihm sagte, konnte er sich trotzdem nicht darauf einstellen. Es gab auf der einen Seite Sex wie aus dem Porno und auf der anderen Seite Sex als Liebesbeweis. Dazwischen existierte nichts. Und Sex wie aus dem Porno kann man mit einer Frau, die man liebt, nicht haben, weil das respektlos wäre. Bullshit.
Eine weitere Eigenheit jener, die mit den pornographischen Segnungen des Internets aufwachsen durften ist, dass sie nun für bare Münze nehmen, was in Pornos gezeigt wird: Männer, die stundenlang in allen Positionen ficken, ohne jemals schlapp zu machen, Männer, die Tonnen von Sperma durch die Gegend schießen, womit man ganze Grünanlagen wässern könnte, Frauen, die einen Orgasmus nach dem anderen haben, weil sie's so toll besorgt bekommen...Das ist aber einfach nur Fernsehen. Diese Menschen sind bezahlte Darsteller. Sie machen das, weil sie es gut können und sich nicht schämen. Und wenn sie nicht mehr können, wird geschnitten und dann geht es am nächsten Tag weiter. Das einzige, was dort tonnenweise fließt, ist Gleitmittel. Und fürs Durchhaltevermögen sorgen kleine Hilfsmittelchen wie Koks und heutzutage vermutlich auch Viagra. Diese Menschen bestreiten ihren Lebensunterhalt damit, die Sexphantasien anderer zu befriedigen und es ist mit Sicherheit kein leichter Job. Sie haben Routine in dem, was sie tun, Training, könnte man sagen.
Dinge, die anderen scheinbar so leicht von der Hand gehen, sind oft solche, die nur so einfach aussehen, weil der Ausführende sie unzählige Male getan hat, bis sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen sind. Wer käme auf die Idee zu glauben, eine Eiskunstläuferin bei der WM hätte so wenig Erfahrung mit Schlittschuhlaufen wie wir Normalsterblichen?
Wie kommt also ein normaler Mann auf die verwegene Idee, er müsse zur Sex-WM antreten und das noch dazu gleich beim ersten Versuch? Die Ansprüche, die viele der "alternden" Jungmänner an sich stellen, sind völlig unrealistisch. Die Folge ist dann oft, dass gar nichts geht, weil der Mann viel zu sehr mit seiner Angst beschäftigt ist, die Frau nicht befriedigen zu können. In der Situation fange ich dann auch gerne mal an, mich unwohl zu fühlen, weil im Kopf von Männern die Besessenheit kreist, dass Frauen mindestens einen Orgasmus haben müssen, um befriedigt zu sein. Wenn das dann nicht eintritt, sind sie maßlos enttäuscht und halten sich für Versager. Das will man dann ja auch nicht. Kurzum: ES IST SCHWIERIG!
Der nächste Trugschluss ist: Wenn es nicht optimal funktioniert, sucht sie sich einen anderen. Ich bin nie jemandem begegnet, auf den das zutrifft. Nicht einmal einem Mann. Ich kenne niemanden, der seinen Partner tatsächlich nur wegen Schwierigkeiten beim Sex verlassen hätte. Aber meist sind diese Schwierigkeiten auch eher Ausdruck anderer Probleme. Die Unfähigkeit, sich entspannen zu können, seine Versagensangst loszulassen, ist eigentlich nur Ausdruck mangelnden (Selbst-)vertrauens. Aber beim Sex gilt wie bei allem anderen: Von nichts kommt nichts und Übung macht den Meister.
Insofern, liebe alternde Jungmänner: Spart Euch die Märchen über die zwei Frauen, mit denen Ihr auf Koks gefickt habt, erzählt nicht von der Frau, die Euch mit 15 die Unschuld geraubt hat und an deren Namen Ihr euch schon gar nicht mehr erinnern könnt. Sagt stattdessen einfach, was Sache ist. Die Wahrscheinlichkeit ist wahnwitzig hoch, dass die Resultate sehr viel erquicklicher sind als wenn Ihr Geschichten von imaginären Sexabenteuern zum Besten gebt und Euch dann von Eurer Flamme nicht anfassen lassen könnt, weil sie die Lüge dann vielleicht durchschauen würde.
F. war ohnehin schon immer überzeugt, dass C. mit seinen 26 Jahren noch Jungfrau bzw. Jungmann ist. Ich war mir nicht ganz so sicher. Sein Verhalten war immer etwas ambivalent. Von sich aus hat er nie den Bereich oberhalb der Gürtellinie verlassen. Das konnte stundenlang so gehen, was zwar sehr schön war, aber irgendwann wird man eben etwas ungeduldig. Sobald seine Hände dann die magische Grenze überschritten hatten, wurde er sehr zielstrebig und forsch. Es war irritierend.
Ich hatte einige Jungfrauen, grob über den Daumen gepeilt waren 70% der Männer, mit denen ich Sex hatte, vorher "unschuldig".
Das Problem ist: Je älter die Männer werden, desto schwieriger wird es, sie davon zu überzeugen, dass Sex im realen Leben nicht wie in Pornos funktioniert. Eigentlich ist man ja aufgeklärt. Man weiß, dass im Fernsehen nichts echt ist. Man weiß, dass der erschossene Mann ein Schauspieler ist, man weiß, dass die Schauspielerin ungeschminkt aussieht wie eine normale Frau. Man weiß, dass Filme und Fotos geschnitten, manipuliert, nachgebessert werden, dass die Akteure geschminkt, kaschiert, passend ausgeleuchtet und auf ihre Rolle getrimmt sind. Trotzdem passiert es auch dem gebildetsten Menschen, dass er sich dabei ertappt, wie er glaubt, seine Beziehung müsse wie das große Fernsehdrama laufen oder er hätte gerne solche Brüste, Bauchmuskeln, Beine usw. wie der/die Schauspieler/in xy.
Männer, die ohne "echte" Sexualität aufgewachsen sind, sondern alles, was sie wissen, aus Pornos beziehen, neigen beispielsweise dazu, das Emotionale vom Sex zu trennen. Beides zusammen geht nicht. Mein Exfreund D. hatte immense Probleme damit, wenn sich "die Gangart" änderte. Es gab entweder zärtlich oder schmutzig, beides zusammen war undenkbar und verwirrend für ihn. "Woher soll ich denn wissen, was Du willst?", fragte er immer, aber wenn ich es ihm sagte, konnte er sich trotzdem nicht darauf einstellen. Es gab auf der einen Seite Sex wie aus dem Porno und auf der anderen Seite Sex als Liebesbeweis. Dazwischen existierte nichts. Und Sex wie aus dem Porno kann man mit einer Frau, die man liebt, nicht haben, weil das respektlos wäre. Bullshit.
Eine weitere Eigenheit jener, die mit den pornographischen Segnungen des Internets aufwachsen durften ist, dass sie nun für bare Münze nehmen, was in Pornos gezeigt wird: Männer, die stundenlang in allen Positionen ficken, ohne jemals schlapp zu machen, Männer, die Tonnen von Sperma durch die Gegend schießen, womit man ganze Grünanlagen wässern könnte, Frauen, die einen Orgasmus nach dem anderen haben, weil sie's so toll besorgt bekommen...Das ist aber einfach nur Fernsehen. Diese Menschen sind bezahlte Darsteller. Sie machen das, weil sie es gut können und sich nicht schämen. Und wenn sie nicht mehr können, wird geschnitten und dann geht es am nächsten Tag weiter. Das einzige, was dort tonnenweise fließt, ist Gleitmittel. Und fürs Durchhaltevermögen sorgen kleine Hilfsmittelchen wie Koks und heutzutage vermutlich auch Viagra. Diese Menschen bestreiten ihren Lebensunterhalt damit, die Sexphantasien anderer zu befriedigen und es ist mit Sicherheit kein leichter Job. Sie haben Routine in dem, was sie tun, Training, könnte man sagen.
Dinge, die anderen scheinbar so leicht von der Hand gehen, sind oft solche, die nur so einfach aussehen, weil der Ausführende sie unzählige Male getan hat, bis sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen sind. Wer käme auf die Idee zu glauben, eine Eiskunstläuferin bei der WM hätte so wenig Erfahrung mit Schlittschuhlaufen wie wir Normalsterblichen?
Wie kommt also ein normaler Mann auf die verwegene Idee, er müsse zur Sex-WM antreten und das noch dazu gleich beim ersten Versuch? Die Ansprüche, die viele der "alternden" Jungmänner an sich stellen, sind völlig unrealistisch. Die Folge ist dann oft, dass gar nichts geht, weil der Mann viel zu sehr mit seiner Angst beschäftigt ist, die Frau nicht befriedigen zu können. In der Situation fange ich dann auch gerne mal an, mich unwohl zu fühlen, weil im Kopf von Männern die Besessenheit kreist, dass Frauen mindestens einen Orgasmus haben müssen, um befriedigt zu sein. Wenn das dann nicht eintritt, sind sie maßlos enttäuscht und halten sich für Versager. Das will man dann ja auch nicht. Kurzum: ES IST SCHWIERIG!
Der nächste Trugschluss ist: Wenn es nicht optimal funktioniert, sucht sie sich einen anderen. Ich bin nie jemandem begegnet, auf den das zutrifft. Nicht einmal einem Mann. Ich kenne niemanden, der seinen Partner tatsächlich nur wegen Schwierigkeiten beim Sex verlassen hätte. Aber meist sind diese Schwierigkeiten auch eher Ausdruck anderer Probleme. Die Unfähigkeit, sich entspannen zu können, seine Versagensangst loszulassen, ist eigentlich nur Ausdruck mangelnden (Selbst-)vertrauens. Aber beim Sex gilt wie bei allem anderen: Von nichts kommt nichts und Übung macht den Meister.
Insofern, liebe alternde Jungmänner: Spart Euch die Märchen über die zwei Frauen, mit denen Ihr auf Koks gefickt habt, erzählt nicht von der Frau, die Euch mit 15 die Unschuld geraubt hat und an deren Namen Ihr euch schon gar nicht mehr erinnern könnt. Sagt stattdessen einfach, was Sache ist. Die Wahrscheinlichkeit ist wahnwitzig hoch, dass die Resultate sehr viel erquicklicher sind als wenn Ihr Geschichten von imaginären Sexabenteuern zum Besten gebt und Euch dann von Eurer Flamme nicht anfassen lassen könnt, weil sie die Lüge dann vielleicht durchschauen würde.
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Montag, 17. August 2009
Gekaufte Liebe?
callibia, 04:53h
"Geld ist nicht alles, doch alles ist nichts ohne Geld", sagt die Firma. Da ist natürlich was dran. Geld ist eine sehr wichtige Sache. Schulden sind für mich ein mächtiges Ausschlusskriterium für einen Mann. Aber Reichtum macht ihn nicht begehrenswerter.
In letzter Zeit, sprich: seit ich unverhofft Single wurde, stelle ich zum ersten Mal in meinem Leben fest, dass Männer mich mit Geld umwerben. In der letzten Woche wurde ich zu einem Urlaub in Portugal, einem Essen mit einem wildfremden Armani-Gucci-usw-Träger und einer kostenfreien Ausbesserung der Delle an meinem Auto eingeladen. Das irritiert mich in hohem Maße. Insbesondere, da es sich - zumindest im ersten und letzten Fall - um Menschen handelt, die ich ohnehin schon mag und mit denen ich gern Zeit verbringe, ohne dass sie mir je solche "Serviceleistungen" angeboten hätten. Das verwirrt und überfordert mich. Ich habe Hemmungen, solche Angebote anzunehmen, obwohl ich selbst im Rahmen meiner Möglichkeiten durchaus großzügig bin.
Frauen, höre ich immer wieder, seien nur auf Geld aus. Ich kann reinen Gewissens behaupten, dass das nicht stimmt.
In letzter Zeit, sprich: seit ich unverhofft Single wurde, stelle ich zum ersten Mal in meinem Leben fest, dass Männer mich mit Geld umwerben. In der letzten Woche wurde ich zu einem Urlaub in Portugal, einem Essen mit einem wildfremden Armani-Gucci-usw-Träger und einer kostenfreien Ausbesserung der Delle an meinem Auto eingeladen. Das irritiert mich in hohem Maße. Insbesondere, da es sich - zumindest im ersten und letzten Fall - um Menschen handelt, die ich ohnehin schon mag und mit denen ich gern Zeit verbringe, ohne dass sie mir je solche "Serviceleistungen" angeboten hätten. Das verwirrt und überfordert mich. Ich habe Hemmungen, solche Angebote anzunehmen, obwohl ich selbst im Rahmen meiner Möglichkeiten durchaus großzügig bin.
Frauen, höre ich immer wieder, seien nur auf Geld aus. Ich kann reinen Gewissens behaupten, dass das nicht stimmt.
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Freitag, 7. August 2009
Ultimativ
callibia, 23:24h
In Anbetracht der Tatsache, dass C.s und meine Historie zyklisch seit sechs Jahren denselben Verlauf nimmt, das Zusammenfinden, das Annähern, das Streiten, das Meiden und wir nie so weit gekommen sind wie jetzt, habe ich für mich ein Ultimatum beschlossen. Seit drei Wochen dümple ich vor mich hin - so lang ist kaum das, was man als "Beziehung" bezeichnen möchte, gegangen. Manchmal ist es schon aberwitzig. Das größte Arschloch von allen hätte noch immer fast alle Möglichkeiten bei mir.
Leider verhält es sich mit C. so, dass Möglichkeiten ihm schreckliche Angst machen, denn sie beinhalten die Möglichkeit zu scheitern. Ich teile diese Ansicht nicht.
Das irrwitzige ist, dass C. trotz seiner menschenfeindlichen Art immer wieder einzigartige Chancen bekommt, für die andere sich den Arsch aufreißen würden. Ich wage zu behaupten, dass das auch mich betrifft. Eine Frau wie mich würde er unter normalen Umständen allenfalls von Ferne sehen. Vielleicht war das sein Problem.
Das andere großartige Angebot hat F. ihm gemacht. Für ihn arbeiten, als seine rechte Hand und das ohne Studium, als 26jähriger, der den Keller seiner Eltern höchstens zu gemeinschaftlichen Besäufnissen verlässt und dessen Zukunft nach Hartz IV riecht, falls er es denn schafft, es zu beantragen.
Er hat auf F.s Angebot überhaupt nicht reagiert, woraufhin F. sehr beleidigt war. Ich habe ihm erklärt, dass C. sich dieser Sache kaum gewachsen fühlen kann. Nicht, dass er nicht die Fähigkeiten hätte - allein der Mut fehlt, aber den kann ihm niemand geben. Vielleicht sollte ich mich auch als zu große Herausforderung betrachten. Dann müsste ich mich zumindest nicht länger wegen meiner Beziehungsunfähigkeit herumquälen.
Es war von Anfang an schwierig. Ich habe eine eigene Wohnung, C. nicht. Ich habe Führerschein und Auto, er nicht. Ich verdiene mein Geld selbst, er nicht. Ich habe ein fast abgeschlossenes Studium, er nicht. Ich habe Pläne und Hoffnung, er nicht. "In deiner Gegenwart fühle ich mich als Frau", sagte er nach unserem ersten Treffen. "Sollte nicht ich auf dich zukommen?" Ich antwortete: "Wenn ich warte, bis du auf mich zukommst, passiert gar nichts."
Aber zurück zum Ultimatum. Seit drei Wochen warte und hoffe ich, dass er auf meine Anrufe oder Mails reagiert - vergebens. Es schlägt mir aufs Gemüt und ich bin nicht gewillt, diesen Zustand noch weiter auszudehnen. Also habe ich ihm eine vorletzte Mail geschrieben. Er hat noch Zeit bis zu seinem Geburtstag, sich zu überlegen, ob er möglicherweise doch noch etwas mit mir zu tun haben will. Ich weiß, wie er darauf reagieren wird. Mit Trotz. Er wird denken: Ich lass mich doch nicht erpressen! und erst recht nicht antworten. Ich will keine Erpressung, aber ich will auch weiterleben. Letztlich bleibt es ja seine Entscheidung. Aber es wird darauf hinauslaufen, dass er mich aus seinem Leben streicht. Er hat zwar ohnehin kaum jemanden zum Reden, aber solange er Alkohol hat, geht das wohl in Ordnung.
Sollte er sich bis dahin nicht melden, werde ich ihn unwiderruflich aus meinem Leben streichen. Ich will das nicht und vermutlich werde ich es ohnehin nicht schaffen, denn wenn jemand zu mir kommt und mich um Hilfe bittet, kann ich ihm nichts abschlagen. Ich kann niemandem lange böse sein. Aber weiter nachlaufen werde ich ihm auch nicht.
Leider verhält es sich mit C. so, dass Möglichkeiten ihm schreckliche Angst machen, denn sie beinhalten die Möglichkeit zu scheitern. Ich teile diese Ansicht nicht.
Das irrwitzige ist, dass C. trotz seiner menschenfeindlichen Art immer wieder einzigartige Chancen bekommt, für die andere sich den Arsch aufreißen würden. Ich wage zu behaupten, dass das auch mich betrifft. Eine Frau wie mich würde er unter normalen Umständen allenfalls von Ferne sehen. Vielleicht war das sein Problem.
Das andere großartige Angebot hat F. ihm gemacht. Für ihn arbeiten, als seine rechte Hand und das ohne Studium, als 26jähriger, der den Keller seiner Eltern höchstens zu gemeinschaftlichen Besäufnissen verlässt und dessen Zukunft nach Hartz IV riecht, falls er es denn schafft, es zu beantragen.
Er hat auf F.s Angebot überhaupt nicht reagiert, woraufhin F. sehr beleidigt war. Ich habe ihm erklärt, dass C. sich dieser Sache kaum gewachsen fühlen kann. Nicht, dass er nicht die Fähigkeiten hätte - allein der Mut fehlt, aber den kann ihm niemand geben. Vielleicht sollte ich mich auch als zu große Herausforderung betrachten. Dann müsste ich mich zumindest nicht länger wegen meiner Beziehungsunfähigkeit herumquälen.
Es war von Anfang an schwierig. Ich habe eine eigene Wohnung, C. nicht. Ich habe Führerschein und Auto, er nicht. Ich verdiene mein Geld selbst, er nicht. Ich habe ein fast abgeschlossenes Studium, er nicht. Ich habe Pläne und Hoffnung, er nicht. "In deiner Gegenwart fühle ich mich als Frau", sagte er nach unserem ersten Treffen. "Sollte nicht ich auf dich zukommen?" Ich antwortete: "Wenn ich warte, bis du auf mich zukommst, passiert gar nichts."
Aber zurück zum Ultimatum. Seit drei Wochen warte und hoffe ich, dass er auf meine Anrufe oder Mails reagiert - vergebens. Es schlägt mir aufs Gemüt und ich bin nicht gewillt, diesen Zustand noch weiter auszudehnen. Also habe ich ihm eine vorletzte Mail geschrieben. Er hat noch Zeit bis zu seinem Geburtstag, sich zu überlegen, ob er möglicherweise doch noch etwas mit mir zu tun haben will. Ich weiß, wie er darauf reagieren wird. Mit Trotz. Er wird denken: Ich lass mich doch nicht erpressen! und erst recht nicht antworten. Ich will keine Erpressung, aber ich will auch weiterleben. Letztlich bleibt es ja seine Entscheidung. Aber es wird darauf hinauslaufen, dass er mich aus seinem Leben streicht. Er hat zwar ohnehin kaum jemanden zum Reden, aber solange er Alkohol hat, geht das wohl in Ordnung.
Sollte er sich bis dahin nicht melden, werde ich ihn unwiderruflich aus meinem Leben streichen. Ich will das nicht und vermutlich werde ich es ohnehin nicht schaffen, denn wenn jemand zu mir kommt und mich um Hilfe bittet, kann ich ihm nichts abschlagen. Ich kann niemandem lange böse sein. Aber weiter nachlaufen werde ich ihm auch nicht.
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La Passion Teil 5
callibia, 04:53h
Ich war ohnehin schon unterwegs.
Als ich ankam, sah er völlig anders aus als sonst. Später dachte ich mir: Da hast du sein wahres Gesicht gesehen. Er dünstete aus allen Poren Alkohol aus, war übernächtigt und zerknittert.
Er entschuldigte sich, ich entschuldigte mich. Und mit der Zeit kehrte wieder Frieden ein.
Ein paar Tage später konnte ich ihn sogar dazu überreden, bei mir zu übernachten. Wir waren beide todmüde, hielten uns mit Seriengucken wach, aber als wir bei mir waren, konnten wir doch nicht schlafen. Irgendwie hatte ich ständig das Gefühl, es könnte das erste und letzte Mal sein, dass dies passiert. Wir kuschelten, küssten uns und ich durfte ihn endlich auch an anderen Stellen als am Rücken berühren. Schlafen konnte ich nur kurz. Als ich erwachte, schaute er mich an und sagte, im Schlaf sei ich ganz friedlich.
Ich musste zur Uni, lieferte ihn unterwegs bei sich daheim ab und schleppte mich durch den Tag.
Am nächsten Tag fragte ich ihn, ob ich am Wochenende bei ihm schlafen könnte. Ich dachte an Freitag oder Samstag, er plädierte auf Sonntag. Ich fand Sonntag schlecht, weil ich nicht wieder so völlig kaputt in der Uni erscheinen wollte. Ich war beleidigt, weil er - der keinerlei Verpflichtungen hat - mir keinen Tag am Wochenende einräumen wollte, er war sauer, weil er meinte, ob deswegen immer alles nach mir gehen müsse.
Als ich dann Freitagabend daheim saß und nebenher der Fernseher lief, kam mir plötzlich die Erkenntnis. Man könnte sagen, sie traf mich wie der Blitz beim Scheißen.
Als ich ankam, sah er völlig anders aus als sonst. Später dachte ich mir: Da hast du sein wahres Gesicht gesehen. Er dünstete aus allen Poren Alkohol aus, war übernächtigt und zerknittert.
Er entschuldigte sich, ich entschuldigte mich. Und mit der Zeit kehrte wieder Frieden ein.
Ein paar Tage später konnte ich ihn sogar dazu überreden, bei mir zu übernachten. Wir waren beide todmüde, hielten uns mit Seriengucken wach, aber als wir bei mir waren, konnten wir doch nicht schlafen. Irgendwie hatte ich ständig das Gefühl, es könnte das erste und letzte Mal sein, dass dies passiert. Wir kuschelten, küssten uns und ich durfte ihn endlich auch an anderen Stellen als am Rücken berühren. Schlafen konnte ich nur kurz. Als ich erwachte, schaute er mich an und sagte, im Schlaf sei ich ganz friedlich.
Ich musste zur Uni, lieferte ihn unterwegs bei sich daheim ab und schleppte mich durch den Tag.
Am nächsten Tag fragte ich ihn, ob ich am Wochenende bei ihm schlafen könnte. Ich dachte an Freitag oder Samstag, er plädierte auf Sonntag. Ich fand Sonntag schlecht, weil ich nicht wieder so völlig kaputt in der Uni erscheinen wollte. Ich war beleidigt, weil er - der keinerlei Verpflichtungen hat - mir keinen Tag am Wochenende einräumen wollte, er war sauer, weil er meinte, ob deswegen immer alles nach mir gehen müsse.
Als ich dann Freitagabend daheim saß und nebenher der Fernseher lief, kam mir plötzlich die Erkenntnis. Man könnte sagen, sie traf mich wie der Blitz beim Scheißen.
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La Passion Teil 3
callibia, 02:30h
Er war fasziniert, dass jemandem seine Abwesenheit aufgefallen war. Er hatte einen Freund besucht. "Für so fertig haltet ihr mich?", fragte er und es klang leicht amüsiert.
Und das alte Spiel nahm seinen Lauf. Wir chatteten ein, zwei Wochen, dann wieder die Ignoranz-Aggressions-Spirale. Bis ich mich eines Abends fragte, wieso ich diesem Arschloch überhaupt immer wieder nachlief. Ich beschloss, ihn ein für alle Mal abzuhaken. Und siehe da: Plötzlich war er es, der sich nach einiger Zeit wieder meldete.
Wir chatteten wieder, diesmal funktionierte es eine Zeitlang recht gut. So gut, dass er auf die Idee kam, wir könnten uns doch mal wieder treffen. Ich war einverstanden, er gab mir seine Adresse. Und brach nur einen Tag später einen Streit vom Zaun. "Ich glaube, wir lassen das besser" usw. Ich war irritiert, fand es schade, aber war nicht darauf aus, ihm weiter nachzulaufen.
Eine Woche später schrieb er mich wieder an. Er entschuldigte sich in Großbuchstaben und begann zu erklären, wieso und weshalb ich nicht vorbeikommen sollte. "Ich schäme mich. Für das, was ich bin und wie ich lebe." Er fand es einfacher, einen Streit vom Zaun zu brechen, als mir in deutlichen Worten zu sagen, dass er es sich anders überlegt habe.
Er war sturzbetrunken. Er erzählte noch mehr. Dass er Angst habe, ich könnte Sex wollen. Sex sei etwas, wovor er generell Angst habe. Eine Beziehung wolle er sowieso nicht. Usw. usf.
Irgendwann wollte er plötzlich telefonieren. Das war ganz neu. Er rief mich an und wir redeten die ganze Nacht. Er beschloss, dass ich ihn doch besuchen sollte. So sei es.
Ein paar Tage später machte ich mich auf den Weg zu ihm. Ich war recht entspannt und freute mich darauf, ihn wieder zu sehen.
Und das alte Spiel nahm seinen Lauf. Wir chatteten ein, zwei Wochen, dann wieder die Ignoranz-Aggressions-Spirale. Bis ich mich eines Abends fragte, wieso ich diesem Arschloch überhaupt immer wieder nachlief. Ich beschloss, ihn ein für alle Mal abzuhaken. Und siehe da: Plötzlich war er es, der sich nach einiger Zeit wieder meldete.
Wir chatteten wieder, diesmal funktionierte es eine Zeitlang recht gut. So gut, dass er auf die Idee kam, wir könnten uns doch mal wieder treffen. Ich war einverstanden, er gab mir seine Adresse. Und brach nur einen Tag später einen Streit vom Zaun. "Ich glaube, wir lassen das besser" usw. Ich war irritiert, fand es schade, aber war nicht darauf aus, ihm weiter nachzulaufen.
Eine Woche später schrieb er mich wieder an. Er entschuldigte sich in Großbuchstaben und begann zu erklären, wieso und weshalb ich nicht vorbeikommen sollte. "Ich schäme mich. Für das, was ich bin und wie ich lebe." Er fand es einfacher, einen Streit vom Zaun zu brechen, als mir in deutlichen Worten zu sagen, dass er es sich anders überlegt habe.
Er war sturzbetrunken. Er erzählte noch mehr. Dass er Angst habe, ich könnte Sex wollen. Sex sei etwas, wovor er generell Angst habe. Eine Beziehung wolle er sowieso nicht. Usw. usf.
Irgendwann wollte er plötzlich telefonieren. Das war ganz neu. Er rief mich an und wir redeten die ganze Nacht. Er beschloss, dass ich ihn doch besuchen sollte. So sei es.
Ein paar Tage später machte ich mich auf den Weg zu ihm. Ich war recht entspannt und freute mich darauf, ihn wieder zu sehen.
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La Passion Teil 2
callibia, 02:20h
Über die Jahre haben C. und ich immer wieder gechattet, uns immer wieder gestritten und immer wieder habe ich irgendwann den Kontakt erneut aufgenommen. Ich weiß gar nicht, warum eigentlich. Ich habe Jahre lang auf den Moment gewartet, wo er endlich anfängt, sein Leben in die Hand zu nehmen. In ihm steckt ein wunderbarer Mann mit großartigen Fähigkeiten, ein Mensch, der etwas erreichen und glücklich sein könnte.
Aber dieser Moment ist nie gekommen. Vor etwa zwei Jahren, als ich endlich meine eigene Wohnung hatte, habe ich ihn wieder angeschrieben. Er erzählte, dass er inzwischen vom Kiffen abgekommen sei und zum Alkohol gewechselt habe. Wahrscheinlich folgte nach einiger Zeit wieder ein Streit und ich sah endlich ein, dass es keinen Sinn hatte, ihm ins Gewissen zu reden. Ich gab ihn auf.
Man sagt, unterschiedliche Biorhythmen seien ein häufiger Trennungsgrund. Das gleiche gilt auch umgekehrt. Es gibt nicht viele Menschen, die einen so abwegigen Tagesrhythmus wie ich haben. Genau genommen kenne ich nur zwei und einer davon ist C. So kam es, dass ich Weihnachten letzten Jahres auf die Idee kam, ihn mal wieder anzuschreiben, als ich mitten in der Nacht Langeweile hatte. Wir plauderten wie üblich, als wäre nie etwas gewesen. Er erzählte (das habe ich letzte Woche nachgelesen und ich war verblüfft, wie schnell man Dinge verdrängt), seine Eltern hätten ihm eine Flasche Whiskey geschenkt. Aber darauf komme ich später zurück.
Es dauerte nicht lang und wir kamen wieder auf das alte leidige Thema, dass er nichts aus seinem Leben macht. Er begann wieder, mir nicht mehr zu antworten, ich begann wieder ausfallend zu werden. Und dann hakte ich ihn ab. Zum zweiten Mal.
Wochen später fragte F. mich, wo C. sei. "Der war schon über zwei Wochen nicht mehr on. Nicht, dass er sich umgebracht hat." Wir versuchten, C. zu erreichen, erfolglos. Wir machten uns Sorgen und beschlossen, bei ihm vorbeizufahren, wenn er weiterhin verschollen bliebe. Doch ein paar Tage später tauchte er wieder auf.
Aber dieser Moment ist nie gekommen. Vor etwa zwei Jahren, als ich endlich meine eigene Wohnung hatte, habe ich ihn wieder angeschrieben. Er erzählte, dass er inzwischen vom Kiffen abgekommen sei und zum Alkohol gewechselt habe. Wahrscheinlich folgte nach einiger Zeit wieder ein Streit und ich sah endlich ein, dass es keinen Sinn hatte, ihm ins Gewissen zu reden. Ich gab ihn auf.
Man sagt, unterschiedliche Biorhythmen seien ein häufiger Trennungsgrund. Das gleiche gilt auch umgekehrt. Es gibt nicht viele Menschen, die einen so abwegigen Tagesrhythmus wie ich haben. Genau genommen kenne ich nur zwei und einer davon ist C. So kam es, dass ich Weihnachten letzten Jahres auf die Idee kam, ihn mal wieder anzuschreiben, als ich mitten in der Nacht Langeweile hatte. Wir plauderten wie üblich, als wäre nie etwas gewesen. Er erzählte (das habe ich letzte Woche nachgelesen und ich war verblüfft, wie schnell man Dinge verdrängt), seine Eltern hätten ihm eine Flasche Whiskey geschenkt. Aber darauf komme ich später zurück.
Es dauerte nicht lang und wir kamen wieder auf das alte leidige Thema, dass er nichts aus seinem Leben macht. Er begann wieder, mir nicht mehr zu antworten, ich begann wieder ausfallend zu werden. Und dann hakte ich ihn ab. Zum zweiten Mal.
Wochen später fragte F. mich, wo C. sei. "Der war schon über zwei Wochen nicht mehr on. Nicht, dass er sich umgebracht hat." Wir versuchten, C. zu erreichen, erfolglos. Wir machten uns Sorgen und beschlossen, bei ihm vorbeizufahren, wenn er weiterhin verschollen bliebe. Doch ein paar Tage später tauchte er wieder auf.
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Mittwoch, 5. August 2009
Ich funktioniere
callibia, 22:21h
Aber glücklich bin ich derzeit selten. Das Motto ist: Läuft.
Die ersten Tage, nachdem ich zum Single gemacht wurde, waren ziemlich gut und befreiend. Dann bin ich zu meinen Eltern gefahren. Auf der Autobahn wie immer Angst, Verspannungen, Atemnot, man kennt das ja inzwischen. Aber dann kam noch der klassische Kloß im Hals dazu, den ich seitdem nicht dauerhaft losgeworden bin. Langsam fange ich an zu glauben, dass es die Schilddrüse ist. Aber das habe ich beim letzten Mal auch geglaubt und es war alles in bester Ordnung, so in Ordnung, dass die Ärztin mich am Telefon angestrahlt hat wie ein Reaktorbruch.
Es kommt und geht. Mal ist es besser, mal schlechter. Mal glaube ich, mir drückt es den Kehlkopf zusammen, mal merke ich gar nichts. Nach dem Aufstehen ist es weg, nach ein, zwei Stunden fängt es wieder an.
Inzwischen schlafe ich auch nicht mehr durch. Ich habe immer durchgeschlafen und war darüber sehr froh. Erst in den letzten zwei Wochen wache ich mitten in der Nacht auf, von Alpträumen geplagt, an die ich mich nicht erinnern kann oder will. Die Wochen davor hatte ich sehr klare Träume.
Ich glaube, ich habe mich beziehungstechnisch aufgegeben und anscheinend ist dieser Umstand sogar präsent, wenn ich Single bin.
Die ersten Tage, nachdem ich zum Single gemacht wurde, waren ziemlich gut und befreiend. Dann bin ich zu meinen Eltern gefahren. Auf der Autobahn wie immer Angst, Verspannungen, Atemnot, man kennt das ja inzwischen. Aber dann kam noch der klassische Kloß im Hals dazu, den ich seitdem nicht dauerhaft losgeworden bin. Langsam fange ich an zu glauben, dass es die Schilddrüse ist. Aber das habe ich beim letzten Mal auch geglaubt und es war alles in bester Ordnung, so in Ordnung, dass die Ärztin mich am Telefon angestrahlt hat wie ein Reaktorbruch.
Es kommt und geht. Mal ist es besser, mal schlechter. Mal glaube ich, mir drückt es den Kehlkopf zusammen, mal merke ich gar nichts. Nach dem Aufstehen ist es weg, nach ein, zwei Stunden fängt es wieder an.
Inzwischen schlafe ich auch nicht mehr durch. Ich habe immer durchgeschlafen und war darüber sehr froh. Erst in den letzten zwei Wochen wache ich mitten in der Nacht auf, von Alpträumen geplagt, an die ich mich nicht erinnern kann oder will. Die Wochen davor hatte ich sehr klare Träume.
Ich glaube, ich habe mich beziehungstechnisch aufgegeben und anscheinend ist dieser Umstand sogar präsent, wenn ich Single bin.
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