Freitag, 7. August 2009
La Passion Teil 6
callibia, 05:19h
Es lief eine Serie, wo jemand verhört wurde. Der Polizist sagte schließlich: "Dieses Zittern, das kenne ich. Das sind Entzugserscheinungen vom Alkohol."
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Nicht, dass ich das nicht schon Wochen vorher hätte sehen können, aber da wurde mir der Ernst der Lage bewusst.
C. zitterte eigentlich immer ein bisschen, einmal mehr, einmal weniger. Er hatte auch Herzrhythmusstörungen. Anfangs führte ich es auf die Aufregung zurück (was sicher auch zum Teil ein Grund war) und später fiel es mir nicht mehr auf.
Ich hatte mich gewundert, warum er immer das Gefühl hatte, ich hätte etwas dagegen, wenn er trinkt.
Und schwupps, da war der Grund, weshalb er soviel Zeit für sich brauchte und weshalb ich ihn nie spontan besuchen durfte.
Auf einmal reihten sich alle Details aneinander. Die Flasche Whiskey, die er hinter seinem Bildschirm versteckte. Die Tabletten in der Schublade, die ich nicht sehen sollte. Das Zittern und Schwitzen. Die fadenscheinigen Ausreden dafür, dass er keine Zeit hatte. Der Schluck Whiskey, den er nur "so zum Spaß" genommen hatte, als ich kurz im Bad war. Der Vollrausch, zu dem er eine halbe Flasche Whiskey, eine Flasche Wein und sieben Flaschen Bier gebraucht hatte.
Und in meiner momentanen Verblüffung hatte ich nichts besseres zu tun, als ihn darauf anzusprechen.
Ich habe eine Weile überlegt, ob ich das Wort "Alkoholiker" verwenden sollte. Dann habe ich es getan. Obwohl ich ahnte, wie er darauf reagieren würde. Das war mein Beitrag zum Ende unserer kurzen, komplizierten Beziehung.
Ich fragte mich, ob seiner Familie all das entgangen war. Ob sie gar nicht wussten, wie es um C. steht. Tatsächlich fördern sie seinen Alkoholkonsum mit schöner Regelmäßigkeit. Die Flasche Whiskey zu Weihnachten ist dabei noch das harmloseste Beispiel. Einerseits verstehe ich es irgendwie, denn mit C. ist oft schwer zu reden, wenn er nichts getrunken hat. Andererseits ist es verantwortungslos und egoistisch. Ich habe mich auch des öfteren bei dem Gedanken ertappt, dass man ihn mal abfüllen müsste, um herauszufinden, was wirklich in ihm vorgeht. Aber der Gedanke, so naheliegend er ist, ist irgendwo pervers und hochgradig selbstsüchtig.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er nicht mehr mit mir redet, wie er es sonst macht. Stattdessen bekam ich eine Mail, die ich als sehr aggressiv empfunden habe. Volltreffer. Danach habe ich tausendmal versucht, ihn zu erreichen, per Telefon, per icq, per mail. Er hat nur noch ein einziges Mal geantwortet, um mich zu beleidigen und mir ein schönes Leben zu wünschen.
Er fehlt mir.
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Nicht, dass ich das nicht schon Wochen vorher hätte sehen können, aber da wurde mir der Ernst der Lage bewusst.
C. zitterte eigentlich immer ein bisschen, einmal mehr, einmal weniger. Er hatte auch Herzrhythmusstörungen. Anfangs führte ich es auf die Aufregung zurück (was sicher auch zum Teil ein Grund war) und später fiel es mir nicht mehr auf.
Ich hatte mich gewundert, warum er immer das Gefühl hatte, ich hätte etwas dagegen, wenn er trinkt.
Und schwupps, da war der Grund, weshalb er soviel Zeit für sich brauchte und weshalb ich ihn nie spontan besuchen durfte.
Auf einmal reihten sich alle Details aneinander. Die Flasche Whiskey, die er hinter seinem Bildschirm versteckte. Die Tabletten in der Schublade, die ich nicht sehen sollte. Das Zittern und Schwitzen. Die fadenscheinigen Ausreden dafür, dass er keine Zeit hatte. Der Schluck Whiskey, den er nur "so zum Spaß" genommen hatte, als ich kurz im Bad war. Der Vollrausch, zu dem er eine halbe Flasche Whiskey, eine Flasche Wein und sieben Flaschen Bier gebraucht hatte.
Und in meiner momentanen Verblüffung hatte ich nichts besseres zu tun, als ihn darauf anzusprechen.
Ich habe eine Weile überlegt, ob ich das Wort "Alkoholiker" verwenden sollte. Dann habe ich es getan. Obwohl ich ahnte, wie er darauf reagieren würde. Das war mein Beitrag zum Ende unserer kurzen, komplizierten Beziehung.
Ich fragte mich, ob seiner Familie all das entgangen war. Ob sie gar nicht wussten, wie es um C. steht. Tatsächlich fördern sie seinen Alkoholkonsum mit schöner Regelmäßigkeit. Die Flasche Whiskey zu Weihnachten ist dabei noch das harmloseste Beispiel. Einerseits verstehe ich es irgendwie, denn mit C. ist oft schwer zu reden, wenn er nichts getrunken hat. Andererseits ist es verantwortungslos und egoistisch. Ich habe mich auch des öfteren bei dem Gedanken ertappt, dass man ihn mal abfüllen müsste, um herauszufinden, was wirklich in ihm vorgeht. Aber der Gedanke, so naheliegend er ist, ist irgendwo pervers und hochgradig selbstsüchtig.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er nicht mehr mit mir redet, wie er es sonst macht. Stattdessen bekam ich eine Mail, die ich als sehr aggressiv empfunden habe. Volltreffer. Danach habe ich tausendmal versucht, ihn zu erreichen, per Telefon, per icq, per mail. Er hat nur noch ein einziges Mal geantwortet, um mich zu beleidigen und mir ein schönes Leben zu wünschen.
Er fehlt mir.
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